Thumbnail Image Table
Das Prototyp E1, gebaut 1977.
Typ E2, gebaut 1979, Eigentümer Herr König,  später stationiert in Murter, Kroatien.
Typ F3, gebaut 1980, Eigentümer Prof. Fricke  vom Max Planck Institut in Deutschland.
Typ F2, gebaut 1980, in unserem Eigentum,
Typ E2, gebaut 1984, Eigentümer Dr. Pomar de Goma, stationiert auf Mallorca

Die Idee ein Tauchboot zu bauen ist bei Tauchausflügen entstanden, die wir, mein Freund Pavel Gross und ich in den siebziger Jahren machten. Wir haben damals beschlossen ein Tauchboot zu konstruieren, mit dem man tiefer als die mit dem Pressluftgerät erlaubten 50 Meter abtauchen kann. Das Tauchboot sollte ohne Rücksicht auf die Bequemlichkeit des Piloten leicht zu transportieren und nur so schwer sein, dass es zu zweit ins Wasser getragen werden kann.

 

Im Jahr 1975 haben wir mit den ergonomischen Studien angefangen. Wie gross, respektiv klein darf so ein Tauchboot sein. Als Tauchtiefe waren 200 Meter bei acht Stunden Tauchzeit vorgesehen. Für den Notfall, wenn sich z.B. das Boot unter Wasser verfängt und nicht aus eigener Kraft auftauchen kann, muss dem Pilot eine Sauerstoff-Reserve für drei Tage gewährleistet werden können, bis die erforderlichen Massnahmen zur Rettung des Tauchbootes durchgeführt werden können.

 

Ein Tauchboot befindet sich unter Wasser im Schwebezustand. Es wiegt so viel, wie die durch das Tauchboot selber verdrängte Wassermenge. Zum Gewicht des Tauchbootes zählt auch das Gewicht des Piloten. Es ist uns deshalb schnell klar geworden, dass die Idee zu zweit das Tauchboot ins Wasser zu tragen nicht realisierbar ist. Der Druckkörper des Tauchbootes wird durch den Wasserdruck in der Tiefe stark belastet. Bei einer angepeilten Tauchtiefe von 200 Metern war nur eine kugelförmige oder zylindrische Form des Druckkörpers möglich. Die kleinste Verdrängung und noch akzeptable Ergonomie ergab einen linsenförmigen Druckkörper mit aufgesetzter Acrylglashaube. Kleiner geht es wirklich nicht. Im Inneren musste schlussendlich noch Platz für die Instrumente, die Steuerung und den Atemluft-Notvorrat vorhanden sein. Somit war das kleinste autonome Einmann-Tauchboot geboren.

 

Von der Idee bis zur Realisierung war es noch ein langer Weg. Die minimale Grösse des Tauchbootes erlaubte uns nicht die bekannten und erhältlichen Systeme, Instrumente und Steuerungen zu übernehmen. Das Tauchboot konnte sie nicht tragen, geschweige denn wegen deren Grösse noch aufnehmen. Vielmehr mussten wir neue Wege gehen. Die Akkus haben wir aus Sicherheitsgründen nach Aussen verbannt und mit einem automatischen Druckausgleich versehen. Das gleiche geschah mit den Antriebsmotoren. Auch das variable Ballastsystem wurde ausserhalb des Druckkörpers untergebracht. Die Atemluftregeneration war eine komplette Neuentwicklung und funktionierte ohne Elektronik und hundert Prozent zuverlässig.

 

Das erste Tauchboot vom Typ E1 (Prototyp) wurde 1976 fertig gestellt. Nach der Testphase und diversen Einsätzen in der Schweiz haben wir nach einer Handelsvertretung Ausschau gehalten und das Tauchboot an der „Boot 1978“-Ausstellung in Düsseldorf ausgestellt. Das Interesse war gross und wir konnten zwei Abschlüsse an Land ziehen: Einerseits das Typ E2 Einmann-Tauchboot, gebaut 1979 für Herr König, und andererseits das F3 (GEO) Zweimann-Tauchboot, gebaut 1980 für Herr Prof. Fricke vom Max Planck Institut. Im gleichen Jahr haben wir das Typ E2 für unseren Eigengebrauch gebaut. Das dritte Tauchboot vom Typ E2 haben wir 1984 für Dr. Pomar di Goma der Universität de les Illes Balears gebaut.

 

Leider hat der Bedarf an bemannten, autonomen Tauchbooten nachgelassen. Es waren unbemannten, „Remote Control“-Roboter in Mode gekommen. Die haben den Vorteil, dass sie billiger in der Herstellung und im Betrieb sind, und dass bei einem Unfall unter Wasser keine Menschen zu Schaden kommen. Natürlich ist da das prickelnde Erlebnis des Tauchers beim Einsatz in der Tiefe nicht mehr vorhanden. Auch die Möglichkeit vor Ort eigene Entscheidungen zu treffen geht verloren, der Einsatz wir nunmehr auf dem Monitor koordiniert.