Das Zweimann-Tauchboot Typ F3 (GEO), Baujahr 1980, hat
eine interessante Geschichte.
Nach der „Boot 1978“-Ausstellung in Düsseldorf hat Herr
Professor Fricke mit uns Kontakt aufgenommen. Ihm hat das Konzept des
ausgestellten E1-Tauchbootes sehr gut gefallen. Sein Problem war, dass er ein
Zweimann-Tauchboot brauchte. Das Tauchboot sollte als Plattform für
wissenschaftliche Studien im Golf von Akaba dienen. Dabei sollten auch andere
Forscher das Boot gelegentlich benützen können. Für diese Art des Einsatzes
brauchte es einen Piloten, der sich mit der Bedienung des Tauchbootes auskennt
und die Forscher zur vorgesehenen Stelle unter Wasser fahren kann. Um für zwei
Personen Platz zu schaffen, haben wir den Druckkörper neu gestaltet. Alle
anderen Systeme waren identisch mit dem E1-Tauchboot. Somit war das erste
Problem gelöst.
Das zweite Problem war die Finanzierung. Herr Professor
Fricke selber hatte nicht die nötigen finanziellen Mittel und sein Sponsor, die
Zeitschrift GEO, hatte eine Spendenlimite für das Vorhaben gestellt. Die Lösung
für das finanzielle Problem war eine mündliche Abmachung mit Herr Professor
Fricke. Wir liefern ihm das Tauchboot praktisch zum Materialpreis und im
Gegenzug macht er für uns Reklame. Mein Partner Pavel Gross und ich haben uns an
die Abmachung gehalten. Der Preis für das Tauchboot wurde auf 95'000,-- CHF
ausgehandelt und zu diesem Preis haben wir es auch ausgeliefert.
Die versprochene Reklame des Professors bestand
letztendlich nur darin, unseren Namen sporadisch im Nachspann von Fernseh-Filmen
zu erwähnen. Im Gegenteil, es wurde sogar verbreitet, dass das GEO-Tauchboot
nach den Plänen von Professor Fricke in Deutschland gebaut wurde. Dass das
Tauchboot GEO lediglich nach Professor Frickes Wünschen, von uns aber in
Villigen (Schweiz) entworfen, konstruiert und hergestellt wurde, war nirgends
erwähnt. Das Meeresmuseum „Ozeaneum“ in Stralsund Deutschland, wo das Tauchboot
heute ausgestellt ist, müsste eigentlich die erfundenen Angaben am ausgestellten
GEO-Tauchboot berichtigen.
Herr Professor Fricke hat sich mit dem GEO Tauchboot
einen Namen gemacht. Die spektakulären und medienwirksamen Einsätze in
Österreich, dem Mittelmeer, am Horn von Afrika, Madagaskar und viele mehr,
wurden von Herr Professor Fricke gut dokumentiert und für das breite Publikum
zugänglich gemacht.
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